Muskel-Vibrationstraining (Galileo)
Das Vibrationstraining ist eine neuartige Methode des Muskeltrainings, das vor allem auf den Gebieten der Beweglichkeit, Schmerzlinderung, Balance, Muskellockerung und Durchblutung große Erfolge erzielt.
Gerade ältere leistungsschwache Personen profitieren von diesem schonenden Verfahren. Aber auch für Sportler und Hochleistungssportler ergibt sich hier eine sehr effektives Training zum Kraftaufbau.
Der Patient befindet sich in verschiedenen Körperpositionen (z. B. stehend oder sitzend) auf einer Vibrationsplatte, die mit entsprechend dem Trainingsziel angepasster Frequenz und Hubhöhe dreidimensional schwingt.
Das Vibrationstraining ist auch unter folgenden Namen bekannt:
- whole body vibration (WBV)
- Rhythmische neuromuskuläre Stimulation (RNS)
- Biomechanische Stimulation (BMS)
Das Verfahren
Das Verfahren nutzt das Prinzip der reflexinduzierten Muskelkontraktion. Während der Vibration wird der Muskel passiv gedehnt, dies führt dazu, dass Muskelspindeln (Sensoren im Muskelgewebe, die zu jeder Zeit die Aktivität bzw. Länge des Muskels registrieren) aktiviert werden und ein Signal zum Rückenmark senden.
Dort wird das Signal umgeschaltet und zum Muskel zurückgeschickt, so dass dieser sich reflexartig zusammenzieht. Ein Beispiel für einen solchen Spindelreflex ist der Patellarsehnenreflex (PSR): Der Arzt schlägt mit einem Hammer unterhalb des Knies auf die Patellarsehne und der Unterschenkel schnappt nach vorne.
Das Training sollte zu Beginn nicht zu komplex sein. Anfänger sollten mit Übungen beginnen, bei denen sich beide Beine auf der Vibrationsplatte befinden.
Folgende Effekte können dem Vibrationstraining zugeschrieben werden:
- Kräftigung der Muskulatur: Das Training steigert die Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer und erreicht Muskeln, die sonst schlecht gezielt zu trainieren sind.
- Beckenbodentraining
- Steigerung der Durchblutung
- Verbesserung des Hautbildes: Vibrationstraining kann einen positiven Effekt auf Cellulite haben.
- Steigerung der Beweglichkeit und Koordination (Verbesserung der Balance) Schmerzlinderung, schnelle Rehabilitation: Aufgrund des erhöhten Stoffwechsels schreiten Heilungsprozesse schneller voran.
- Steigerung der Knochendichte: Vibrationstraining beugt einer Osteoporose (Knochenschwund) vor.
Ein Vibrationstraining wird durchgeführt bei:
- Leistungs- und Kraftverlust
- Eingeschränkter Beweglichkeit (ältere Patienten)
- Muskelschwund
- Osteopenie (Minderung der Knochendichte)
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Muskelverspannungen
- Rückenschmerzen
- Durchblutungsstörungen (der Beine und Füße)
- Harninkontinenz (Blasenschwäche)
- Sportverletzungen
- Sehnenerkrankungen, chronische
- Steigerung der sportartspezifischen Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer (für Gesundheits- und Leistungssportler)Übergewicht (zur begleitenden Gewichtsabnahme)
- Neurologische Erkrankungen (z. B. Apoplex (Schlaganfall), Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson – Schüttellähmung)
Gerade bei Osteoporose (Knochenschwund) hat das Vibrationstraining eine besonders positive Wirkung. Bei Patienten mit Osteoporose liegt ein vermehrter Abbau von Knochensubstanz vor. Die Knochensubstanz ist porös und der Knochen ist frakturanfälliger.
Durch gezielte Beanspruchung der Muskeln und damit der Knochen, ist es möglich sowohl präventiv als auch lindernd in diesen Prozess einzugreifen. Untersuchungen haben ergeben, dass eine regelmäßig ausgeführte Schwingungstherapie die Knochendichte stark erhöht.
Ihr Nutzen
Das Vibrationstraining ist sowohl im Bereich der Fitness als auch im Bereich der medizinischen Therapie ein wertvolles Verfahren, mit dem gute Therapieerfolge erzielt werden können.
Das Vibrationstraining ermöglicht die sehr effektive Stimulation vieler Muskelgruppen. Auf diese Weise kann in 10-20 Minuten der Effekt eines üblichen 60 Minutentrainings erreicht werden.
Durch das Vibrationstraining wird die Kraft gesteigert, die Beweglichkeit, Koordination und Durchblutung verbessert sowie die Knochendichte und der Energieverbrauch erhöht.
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