Ein schlechter Vitamin D -Status bei Patienten mit einer chronischen Hepatitis B (CHB) steht nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern des Frankfurter Universitätsklinikums in einem engen Zusammenhang mit einer hohem Menge des Hepatitis B-Virus (HBV) im Blut. In ihre Untersuchung bezogen die Wissenschaftler 203 Patienten mit unbehandelter CHB ein. Sie bestimmten die 25-Hydroxyvitamin-D3 (25(OH)D3)-Konzentrationen im Serum sowie klinische CHB-Parameter um eine mögliche Verbindung zwischen dem Vitamin D-Status und der Aktivität des HBV darzustellen.
Ergebnisse
Eine hohe Konzentration des HBV im Blut (log10 IU/ml) war ein starker Prädiktor für einen niedrigen 25(OH)D3-Spiegel (P = 0,0007) und umgekehrt (P = 0,000048). Bei Patienten mit einer Hepatitis B-DNA-Konzentration von < 2,000 IU/ml lag die durchschnittliche 25(OH)D3-Konzentration bei 17 ng/ml. Demgegenüber zeigte sich bei einer Hepatitis B-DNA-Konzentration von ≥ 2,000 IU/ml eine deutlich geringere 25(OH)D3-Konzentration von durchschnittlich 11 ng/ml (P = 0,00001).
Zusammenfassung
Niedrige Vitamin D-Spiegel stehen nach den gewonnenen Erkenntnissen in Zusammenhang mit einer hohen Vermehrungsrate des Hepatitis-B-Virus bei CHB-Patienten.
Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung. Den am schlechtesten Versorgten fehlen circa 19,2 µg Vitamin D. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)
Farnik H, Bojunga J, Berger A, Allwinn R, Waidmann O, Kronenberger B, Keppler OT, Zeuzem S, Sarrazin C, Lange CM
Low vitamin D serum concentration is associated with high levels of hepatitis B virus replication in chronically infected patients
Hepatology. 2013 Oktober; 58 (4): 1270-1276