Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D kann das Risiko für Demenz und Alzheimer verdoppeln. In einer prospektiven Kohortenstudie mit insgesamt 1.658 älteren Teilnehmern ohne schwere Erkrankungen, untersuchte ein Forscherteam einen möglichen Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Risiko für eine Demenz- oder Alzheimererkrankung. Sie erfassten von allen Teilnehmern zu Beginn der Studie die 25-Hydroxy-Vitamin D (25(OH)D)-Konzentration im Serum (Die Vitamin D- Spiegel im Blut). Nach durchschnittlich 5,6 Jahren entwickelten 171 Personen eine Demenz, davon waren 102 an Alzheimer erkrankt.
Ergebnisse
Teilnehmer mit 25(OH)D-Konzentrationen zwischen 25 nmol/L und 50 nmol/L erkrankten 53 % häufiger an Demenz und 69 % häufiger an Alzheimer als ausreichend versorgte Teilnehmer mit 25(OH)D-Konzentrationen >50 nmol/L. Bei einem schweren Vitamin D-Mangel (25(OH)D-Konzentration <25 nmol/L) erhöhte sich die Erkrankungshäufigkeit gegenüber ausreichend versorgten Personen um das 2,25-fache für Demenz und um das 2,22-fache für Alzheimer.
Zusammenfassung
Neben der etablierten Funktion im Knochenstoffwechsel scheint Vitamin D auch einen Einfluss auf das Demenz- und Alzheimerrisiko aufzuweisen.
Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)
Littlejohns TJ, Henley WE, Lang IA, Annweiler C, Beauchet O, Chaves PH, Fried L, Kestenbaum BR, Kuller LH, Langa KM, Lopez OL, Kos K, Soni M, Llewellyn DJ
Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease
Neurology. 2014 September; 83(10): 920-8