Eine unausgewogene Ernährung ist mitverantwortlich für zahlreiche frühzeitige Todesfälle in Westeuropa. Ein Kompetenzcluster bestehend aus Wissenschaftlern zahlreicher Institute u. a. der Martin Luther Universität aus Halle-Wittenberg untersuchte die Daten von kardiovaskulären Todesfällen aus 51 Ländern zwischen 1990 und 2016. Die Wissenschaftler konnten ebenfalls auf einen Datenpool zum Ernährungsverhalten zugreifen.
Die Auswertung der Daten zeigte einige Überraschungen. Im Jahre 2016 standen in Europa 2,1 Millionen frühzeitige Todesfälle mit eine Fehlernährung in Verbindung. Die ernährungsbedingten Todesfälle machten 22,4 % aller Todesfälle und 49,2 % der kardiovaskulären Todesfälle aus.
Verantwortlich waren insbesondere eine Ernährung, welche arm an Vollkornprodukten (429.000 Todesfälle), Nüssen und Samen (341.000 Todesfälle), Früchten (262.000 Todesfälle), marinen Omega-3-Fettsäuren (227.000 Todesfälle) war, und eine zu hohe Natriumzufuhr (251.000 Todesfälle) aufwies. Durch eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen könnte den Berechnungen nach jeder fünfte frühzeitige Todesfall verhindert werden.
Eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen könnte das Risiko für einen frühzeitigen Tod, insbesondere bei kardiovaskulärer Ursache stark reduzieren.
Meier T, Gräfe K, Senn F, Sur P, Stangl GI, Dawczynski C, März W, Kleber ME, Lorkowski S.
Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 51 countries in the WHO European Region from 1990 to 2016: a systematic analysis of the Global Burden of Disease Study.
Eur J Epidemiol. 1/2019; 34(1): 37-55.