Eine hohe Docosahexaensäure (DHA)-Konzentration in der Muttermilch verbessert das Abschneiden des Nachwuchses bei späteren Leistungstests in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften sowie beim Lesen. Wissenschaftler aus Amerika untersuchten in einer prospektiven Kohortenstudie einen Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung der Muttermilch und der kognitiven (geistigen) Entwicklung des Nachwuchses. Sie analysierten Muttermilchproben aus 28 Ländern und glichen die Proben mit den durchschnittlichen Testergebnissen von Kindern aus den Jahren 2009 bis 2012 bei dem PISA-Test ab.
Ergebnisse
Es zeigte sich, dass der DHA-Gehalt der Muttermilch positiv mit den Testergebnissen in Mathematik, den Naturwissenschaften und beim Lesen korrelierte (d.h. je höher der DHA-Gehalt der Muttermilch war, desto besser waren die Testergebnisse der Kinder). Der Linolsäure-Gehalt in der Muttermilch hingegen hatte einen negativen Effekt. Die Muttermilchgehalte dieser beiden Fettsäuren konnten 46 bis 48 % der beim PISA-Test ermittelten Punktevarianz (Unterschiede in der Punktzahl zwischen verschiedenen Kindern) erklären.
Zusammenfassung
Der DHA-Gehalt der Muttermilch hat einen Einfluss auf das spätere Abschneiden bei Leistungstests. Es gilt bereits als wissenschaftlich erwiesen, dass DHA eine Funktion bei der Gehirnwicklung des Fötus hat.
Hinweise zum Versorgungszustand von Omega-3-Fettsäuren
Die Versorgungssituation von Erwachsenen mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren (Summe aus EPA und DHA) unterscheidet sich nach Alter und Geschlecht. Frauen weisen je nach Altersklasse mittlere Zufuhrwerte von 105 mg bis 240 mg auf. Männer erreichen mittlere Zufuhrwerte von 110 mg bis 450 mg. Bei beiden Geschlechtern ist die Versorgung in jungen Jahren am schlechtesten und wird mit zunehmendem Alter besser.
Lassek WD, Gaulin SJ Linoleic and docosahexaenoic acids in human milk have opposite relationships with cognitive test performance in a sample of 28 countries Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. 2014 August